Selbstgemachter Apfelsaft?
Letzte Woche haben wir das erste Mal Wichtelsaft gepresst und abgefüllt. Nachdem wir den selbstgemachten Apfelsaft von Annie in Pléguien, und dann den von Bettina in Saint Sauveur gekostet haben, wollten wir das auch ausprobieren.
Aber wie?
Zuerst wollten wir wie Annie eine mobile Presse benutzen, aber dann fiel mir wieder ein, dass Elizabeth und Xavier (Ecologîte) in eine Presse investiert hatten und anboten Saft aus eigenen Äpfeln zu pressen.
Über Internet stellte sich heraus, dass sie inzwischen auch ihren Bio-Saft Coteaux du Linon in Pleugueneuc verkauften.
Los geht’s!
Einsammeln der Äpfel
Michel beginnt mit den Äpfeln des alten Obstgartens. Aber auch die, der alten verwilderten Apfelbäume auf dem Grundstück – kleine, grosse, Cidreâpfel und Quitten. Kisten und Säcke füllen sich, wir schätzen das Gewicht, aber es fehlt immer noch etwas – die Mindestmenge ist 250 kg.
Eine Anfrage an unsere Austauschbörse SEL (système d’échange local du Pays de Dinan) hat Erfolg und für einige „Salzkörner“ haben wir bald die Äpfel, die uns noch fehlten.
Wir haben einen Termin für den 18. Oktober um 11 Uhr an der Presse. Wir haben uns entschieden dieses Mal neue Glasflaschen zu nehmen, nächstes Jahr werden wir sie wieder benutzen.
Äpfel und leere Flaschenkisten werden in Michels Transporter geladen und los geht’s.
Pressen der Äpfel
An der Presse angekommen laden wir zuerst alle Äpfel in eine grosse Holzkiste. Es ist doch mehr geworden als wir dachten. Wir brauchen eine zweite Kiste, es sind fast 350 Kilo.
Die erste Kiste wird zur Werkbank geschoben und dann automatisch auf das Laufband geleert. Wir sortieren noch die schlechten Äpfel aus, oder schneiden faule Stellen ab, entfernen die letzten Zweige und Blätter, und dann landen die Äpfel auch schon im Wasserbad, bevor sie dann von der Presse zerquetscht werden. Die Pressrückstände müssen regelmässig entfernt werden. Nächstes Jahr nehmen wir sie vielleicht für unseren Kompost mit nach Hause.
Der Saft läuft direkt über ein Sieb in einen grossen Behälter. Wir werden den Saft nicht dekantieren, ich habe lieber den frisch gepressten trüben Apfelsaft. Eine Stunde nach unserer Ankunft können wir schon die Flaschen abfüllen.
Flaschen abfüllen
Aus dem Behälter wird der Saft in einen Apparat gepumpt, wo er bei 78° pasteurisiert wird, bevor er dann in die Abfüllanlage kommt. Ein kleines Problem mit den Düsen, und dann geht es richtig los. Elizabeth füllt die Flaschen, ich verschliesse sie und Michel spült sie ab, stellt sie in die Kisten und legt diese dann auf eine Palette.
Um 13 Uhr müssen dann nur noch die Flaschen gezählt und die Kisten in den Transporter geladen werden. Zu Hause angekommen kommen alle Flaschen in den Vorratskeller.
Unsere Meinung
So haben wir also unseren ersten Wichtelsaft gepresst. Er ist bio, lokal, und hat uns erlaubt Äpfel zu benutzen, die sonst zum grössten Teil unter den Bäumen verrottet wären..
Unser Saft ist natürlich trüb, nicht zu süss – wegen der Cidreäpfel und der Quitten. Einfach köstlich!